Rüstzeit in der Sächsischen Schweiz

Veröffentlicht am: 5. Mai 2022
Rüstzeit Sächsische Schweiz

Die Teilnehmer der Wanderrüstzeit in der Sächsischen Schweiz

Burgstädt, Bielatal – Ich war sehr gespannt auf die „Rüstzeit“ des Don Bosco Jugend-Werkes Sachsen im Elbsandsteingebirge. Ich kannte zwar den Namen „Rüstzeit“ und dass es sich um Einkehr- oder Besinnungstage handelt, auf die laut Dienstordnung jeder Mitarbeitende im Zeitraum von drei Tagen Anspruch hat. Aber als mir unser „Referent“, Tischlermeister Nils Rabending Fotos vergangener Fahrten zeigte, wuchs die Spannung, weil ich darauf Mitarbeitende beim Abseilen aus schwindelerregenden Höhen oder beim Hochklettern enger Schluchten erkannte. Im Laufe der Woche erlebte ich, dass diese Form der Rüstzeit über das Klettern hinaus verschiedene Ziele umfasste. Die Teilnehmenden sollten das Erlebte und Erlernte in ihrem Berufsalltag an die anvertrauten junge Menschen weitergeben können. Auf der Teilnahmebestätigung stand beispielsweise: Burgstädt, Bielatal – „Vorstellung von Spielen rund um das Seil (Slack Line) mit sozialpädagogischer Zielsetzung.“ Wir hatten als 11-köpfige Gruppe im Bielatal bei der Ottomühle, ganz nahe an der tschechischen Grenze, ein einfaches Quartier. Obwohl wir uns hier wohl fühlten, uns selbst versorgten und abends gemütlich zusammen saßen, waren wir im Grunde „draußen zuhause“. Das passte zu einem weiteren inhaltlichen Ziel, das ebenfalls auf der Teilnahmebestätigung stand: „Entwicklung eines tiefer gehenden Naturverständnisses beim Wandern und Klettern als erlebnispädagogisches Medium.“ Täglich begleiteten uns geistliche Impulse. Es beeindruckte mich, wie unser Referent diese anhand der Elemente „Fels“ oder „Wasser“ oder „Wegweiser“ entwickelte und den Austausch anregte. Die Anregungen zum tieferen Schauen und stärkeren Haltfinden passten da gut dazu. Gedanken des früheren Innsbrucker Bergsteigers Bischofs Reinhold Stecher oder eines Anselm Grün vertieften das Ganze. Ich durfte mit den Teilnehmenden sehr „ganzheitliche“ Tage erleben, in denen wohl jede/r auf Ihre/seine Kosten kam. Immer noch bin ich ganz angetan von dieser Form der Rüstzeit, die Nils Rabending über die Jahre mit den Teilnehmenden entwickelt hat. Es fiel mir leicht, meine Gedanken und Impulse dazuzulegen. Ich genoss wieder einmal die beeindruckende Schönheit des Elbsandsteingebirges und bin sehr dankbar dafür, die Teilnehmenden näher und intensiver kennengelernt zu haben.Ich danke allen, die zum Gelingen der „Rüstzeit“ 2022 beigetragen haben, besonders Nils Rabending und seinem Companion, dem ehemaligen Mitarbeiter Andreas Böse, der eigens als Unterstützer mitgefahren war.

 P. Albert Krottenthaler